Besichtigung der Modellstraße in Ludwigsburg

Gestaltungsmöglichkeiten und Begleitforschung: Konsortialtreffen in Ludwigsburg

Der Start ins neue Jahr begann mit einem zweitägigen Konsortialtreffen am 27. und 28. Januar 2020

Am ersten Tag des zweitätigen Konsortialtreffens im neuen Jahr im Staatsarchiv Ludwigsburg standen vor allem nachhaltige Gestaltungsmöglichkeiten für die Alleenstraße in Ludwigsburg im Fokus. Nachdem sich in einer ersten Runde das interdisziplinäre Projektteam auf den aktuellen Stand gebracht haben, führte Herr Sascha Behnsen das Projektkonsortium durch die Alleenstraße – Ort der "Straße der Zukunft" im Stadtkern von Ludwigsburg. Diese wird zur Fahrradsstraße nach niederländischem Vorbild umgebaut und eine Regenwasserzisterne beherbergen. Bei dieser Begehung konnte eine genauere Vorstellung über den aktuellen Ist-Zustand der Straße gewonnen werden. Beispielsweise wird die Mitteltrennung der Straße nicht als solche wahrgenommen und Fahrradfahrer überlassen eine Straßenrichtung oft unfreiwillig den Autofahrern. Eine eindeutige Infrastruktur soll dafür sorgen, dass sich die Fahrradstraße in Zukunft deutlich als solche abhebt.

Für die infrastrukturelle Gestaltung der Fahrradstraße gibt es zahlreiche Optionen die dann, zurück im Staatsarchiv in Ludwigsburg, gemeinsam diskutiert wurden. Dafür lieferten das Straßenbauunternehmen Eurovia sowie die Strabag AG viel Input, Innovation und Inspiration. Besonderem Interesse galt es dabei dem farbigen Asphalt, dessen Produktion und Machbarkeit für die Alleenstraße intensiv diskutiert wurden.

Außerdem stellte das Forschungsprojekt „BlueGreenStreets“ vor, wie sie mit Hilfe von Messdaten Planungsinstrumente für die ressourceneffiziente Gestaltung von Städten entwickeln. Das Fraunhofer Institut für Bauphysik gab anschließend Einblicke in das umfangreiche Projekt „BUOLUS“ (Bauphysikalische Gestaltung urbaner Oberflächen für nachhaltige Umwelt- und Lebensqualität in Städten), dessen Ziel es ist, das bauphysikalische Wirkpotenzial urbaner Oberflächen ganzheitlich zu erschließen, zu bewerten, technologisch zu erweitern und praxistauglich zu erproben.

Der zweite Tag begann mit der Vorstellung der Begleitforschung des Fraunhofer Instituts IAO. Mit Hilfe von unterschiedlichen Erhebungsformaten (wie z. B. Nutzerbefragungen, Partizapationsformaten, Experteninterviews oder einem Urban Design Thinking Workshop) sollen – sowohl in Ludwigsburg als auch in Erlangen – die Straße der Zukunft-Projekte wissenschaftlich begleitet werden. Das Ziel ist unter anderem die Erstellung eines Replikationsmodells, welches dann als Leitfaden auch von anderen Pilotprojekten als genutzt werden kann.

Die vorgestellten Erhebungsformate wurden dann noch einmal gemeinsam an Thementischen durchdacht und diskutiert. Wie die Ergebnisse der Projekte durch unterschiedliche Kanäle an die Bürgerinnen und Bürger, die Politik, an andere Städte sowie an die Wissenschaft kommuniziert werden können, wurde am Thementisch Öffentlichkeitswirksamkeit und Kommunikation besprochen. Ein letzter Schwerpunkt galt dem Thema „Grüne Stadt“: Ein Brainstorming über Möglichkeiten, wie die Straße der Zukunft durch Grünflächen (z. B. Fassadenbegrünung oder Pflanzkübel) an Mehrwert gewinnen kann. Diese ersten Ideen sollen im Rahmen eines nächsten Treffens genauer geprüft werden.

© Fraunhofer IAO

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